Der richtige Schornstein

Bevor Sie ein wärmendes Feuer in Ihrem Zuhause genießen können, muss geklärt werden, ob Sie über den richtigen und passenden Schornstein verfügen. Das gilt es zu beachten.

Die wichtigste Voraussetzung zum Betrieb eins Kaminofens ist ein geeigneter Schornstein. Der Schornstein sorgt für die Ableitung der Abgase über das Dach und erzeugt den Sog für die Zuführung des notwendigen Sauerstoffs zur Verbrennung. Für die einwandfreie Funktion des Kaminofens ist ein zum Kaminofenmodell passender Schornstein eine wichtige Voraussetzung. Ob Ihr Schornstein für den Betrieb eines Kaminofens geeignet ist, kann Ihnen am besten der bevollmächtigte Schornsteinfeger sagen. Bestehen Zweifel an der Eignung des Schornsteins, kann nach Auswahl des gewünschten Kaminofenmodells eine Schornsteinberechnung Klarheit schaffen.

Viele Schornsteinarten stehen zur Verfügung
Um einen Kaminofen anschließen zu können, sind verschiedene Schornsteinarten möglich: gemauerte einschalige Schornsteine, dreischalige Schornsteine mit Innenrohr, doppelwandige Edelstahlschornsteine oder Leichtbauschornsteine, die meist für den nachträglichen Einbau zum Einsatz kommen. Raumluftunabhängig betriebene Kaminöfen können auch mit einem Luft-Abgas-Schornstein (LAS) angeschlossen werden. Hier werden Rauchgase und Frischluft durch zwei getrennte Leitungen über den Schornstein geführt. Alle Schornsteine brauchen eine Zulassung für feste Brennstoffe. Die Temperaturklasse der Abgasanlage (Schornstein u. Rauchrohr) muss mindestens T400 rußbrandbeständig sein. Wichtiger Hinweis: Ob ein bestehender Schornstein für den Anschluss eines Kaminofens geeignet ist, überprüft in Deutschland der für den Kehrbezirk zuständige und bevollmächtigte Schornsteinfegermeister.

Kaminofen und der Schornstein bilden ein System
Ein optimales Brennverhalten hängt neben gutem Brennmaterial wesentlich vom Zugverhalten des Schornsteines ab. Die bei der Verbrennung entstehenden Rauchgase steigen, aufgrund ihrer geringeren spezifischen Dichte gegenüber der Umgebungsluft, nach oben in den Schornstein und müssen sicher abgeführt werden. Beim Anschluss eines Kaminofens an einen Schornstein werden zwei Bauarten von Kaminöfen unterschieden: Zum einen Kaminöfen, die mit mehreren Feuerstätten an einem gemeinsamen Schornstein angeschlossen werden können (Bauart 1) und zum anderen Feuerstätten, die einen eigenen Schornstein haben müssen (Bauart 2).

Welche Kaminöfen dürfen parallel an einem Schornstein betrieben werden?

  1. Kaminöfen für den geschlossenen Betrieb mit selbstschließender Feuerraumtür: Für Kaminöfen dieser Bauart ist die Mehrfachbelegung an einem geeigneten Schornstein zulässig.
  2. Kaminöfen für den Betrieb mit geschlossener Feuerraumtür ohne selbstschließende Feuerraumtür: Für Kaminöfen dieser Bauart ist aus Gründen der Sicherheit ein eigener Schornstein erforderlich.
  3. Kaminöfen für den Betrieb mit geschlossener und offener Feuerraumtür: Für Kaminöfen dieser Bauart ist aus Gründen der Sicherheit ein eigener Schornstein erforderlich. Der Kaminofen darf aufgrund der schlechteren Verbrennung bei offenen Feuerraumtüren nur gelegentlich betrieben werden. Zu dieser Gruppe zählen auch offene Kamine. Eine zeitliche Einschränkung der Betriebsdauer ist möglich (Betriebszeit max. 2 mal pro Woche für ca. 8 Std.)
  4. Raumluftunabhängig geprüfte Kaminöfen benötigen ebenfalls einen eigenen Schornstein, es sei denn, sie haben eine Zulassung für die Mehrfachbelegung des Schornsteins.

Wirksame Schornsteinhöhe und Querschnitt
Die Schornsteinhöhe ist maßgeblich dafür verantwortlich, ob der wirksame Förderdruck für den Kaminofen erreicht wird. In der Regel ist eine Höhe von 4,5 m ausreichend. Die „wirksame Schornsteinhöhe” ist der Abstand zwischen der Abgaseinführung in den Schornstein und der Oberkante des Schornsteinkopfes. Der Schornsteinquerschnitt sollte in etwa dem Querschnitt des Rauchrohres entsprechen. Ist die wirksame Schornsteinhöhe zu gering und/oder der Schornsteinquerschnitt zu groß oder zu klein, kann dies das Zugverhalten beeinträchtigen. Wie hoch der notwendige Förderdruck (Schornsteinzug) für Ihr Kaminofenmodell ist, finden Sie in der Bedienungsanleitung Ihres Kaminofens. Bei einem höheren Förderdruck als angegeben steigen die Emissionen der Feuerstätte. Die Feuerstätte wird dadurch stark belastet und kann Schaden nehmen. Zur Begrenzung des Förderdrucks können eine Drosselklappe oder ein Förderdruckbegrenzer hilfreich sein. Bestehen Zweifel an der Eignung des Schornsteins, empfiehlt sich eine Schornsteinberechnung nach EN 13384-1/2 durch den Kaminofen-Fachhändler oder Schornsteinfeger.

zurück

Copyright © Müller & Zi GmbH | Impressum